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Homöopathie für Kinder

Aktualisiert: 25. Sept. 2022

Der Arzt Samuel Hahnemann (1755-1843) war der Entdecker der klassischen Homöopathie. Da er mit den Behandlungsmethoden seiner Zeit, v. a. mit den Nebenwirkungen, sehr unzufrieden war, forschte er nach einer besseren Methode. Er kam zu dem Schluss, dass nicht ein einzelnes Organ erkrankt, sondern der ganze Mensch. Folglich werden in der Homöopathie für Kinder nicht einzelne Symptome behandelt, sondern der ganze Mensch.


Die wichtigste Grundannahme der klassischen Homöopathie ist das von Hahnemann formulierte Ähnlichkeitsprinzip: „Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden.“ Ein homöopathisches Arzneimittel ruft beim Gesunden bestimmte Symptome hervor, die es beim Kranken zu heilen vermag.



Bei einem ausführlichen Erstgespräch (Anamnese) werden alle körperlichen, geistigen und seelischen Symptome des Kindes individuell erfasst. Die Anamnese weist bei Kindern die Besonderheit auf, dass v.a. kleine Kinder noch nicht in der Lage sind, ihre Beschwerden genau zu schildern. Kinder beschreiben ihre Beschwerden häufig als Bauchschmerzen, obwohl sie ein ganz anderes Problem haben. Als Homöopathin bin ich deshalb auf die Aussagen und Beobachtungen der Eltern und auf meine Beobachtungsgabe angewiesen.


Es ist wichtig zu unterscheiden, ob eine akute Behandlung erforderlich ist, z. B. bei einem grippalen Infekt, oder eine konstitutionelle Behandlung, z. B. bei Heuschnupfen oder Neurodermitis. Bei akuten Infekten dauert die Anamnese 20–30 Minuten und umfasst die akuten Beschwerden, Veränderungen gegenüber dem Normalzustand und einer kurzen Abklärung, was vorausgegangen ist, z. B. sie waren lange draußen im kalten Wind, oder im Freibad oder Ähnliches.


Die Anamnese für eine konstitutionelle Behandlung geht in der Regel bis zur Schwangerschaft zurück, denn intensive Erlebnisse der Mutter in der Schwangerschaft prägen auch das Kind. Ebenso ist die Geburt ein bedeutungsvolles Ereignis, sie ist für das Kind ein einschneidendes Erlebnis. Die Entwicklung des Kindes ist bedeutungsvoll: Wann lernte es krabbeln, sitzen und laufen? Wann kamen die ersten Zähne? Wann begann es zu sprechen? Ist es trocken oder braucht es noch eine Windel (je nach Alter ein essenzieller Faktor)?


Weiterhin ist es wichtig den aktuellen Entwicklungsstand zu berücksichtigen, um das richtige Mittel zu finden. Die familiäre Situation stellt einen weiteren Pfeiler dar. Zusätzlich sind die Ess- und Schlafgewohnheiten ein Faktor, ob das Kind hitzig ist oder schnell friert und ob es eher durstig oder durstlos ist. Aufgrund der Gesamtheit der ermittelten Symptome wird dann das passende Mittel verordnet.


In der Babyzeit sind häufig Ein- oder Durchschlafstörungen, Koliken, Windelausschläge oder die Zahnung ein Problem. Auch Folgen eines Kaiserschnitts oder einer traumatischen Geburt kommen häufiger vor, als man denkt.


Ein Beispiel aus meiner Praxis: Die Geburt von Zwillingsmädchen.

Das erste Mädchen steckte im Geburtskanal fest und es dauerte sehr lange bis sie endlich

herauskam. Ihre Schwester steckte hinter ihr fest, da der Geburtskanal „verstopft“ war und bei ihr wurde der Sauerstoff knapp. Die ersten Monate waren für die Familie schwierig, da beide Mädchen traumatisiert waren und sofort zu schreien begannen, wenn die Mutter kurz den Raum verließ oder sie hinlegte. Bei der Anamnese zeigte sich, dass sie vom Typ grundverschieden sind. Jede benötigte ein anderes homöopathisches Mittel. Die Mittel halfen den beiden ihre Ängste zu verarbeiten. Einige Tage nach der Mittelgabe ließen die Mädchen ihre Mutter auch mal aus dem Raum gehen und schliefen nachts deutlich besser. Damit ging es nicht nur den Babys besser, sondern auch der Mutter und der restlichen Familie.


In der Kindergartenzeit sind dann vorrangig Erkältungen mit Husten und Schnupfen, Mittelohrentzündung und Magen-Darm-Infektionen das Thema. Aber auch die ersten Kinderkrankheiten, wie Windpocken. Auch kleinere Verletzungen wie blaue Flecken und Schürfwunden oder ein verstauchter Fuß bleiben nicht aus.


Im Schulalter kommen Themen wie Prüfungsangst, Konzentrationsstörungen oder Hyperaktivität dazu.


Generell können Fieber, Insektenstiche, Zeckenbisse, aber auch Reiseübelkeit, Entwicklungsstörungen, Sprachstörungen oder Lampenfieber und vieles mehr behandelt werden. Die Behandlung mit homöopathischen Mitteln bedeutet eine schnelle Linderung, ist schonend und stärkt das Immunsystem nachhaltig. Sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen ist die Homöopathie in der Lage, sanft, dauerhaft und auf dem kürzesten Wege die Gesundheit wieder herzustellen. Gerade bei akuten Erkrankungen wirken homöopathische Mittel innerhalb kurzer Zeit, d. h. innerhalb weniger Minuten bis Stunden. Deshalb ist es sinnvoll, sich eine kleine homöopathische Hausapotheke zuzulegen, die Mittel wie Arnica, Belladonna, Bryonia, Calendulan usw. beinhaltet, um im akuten Fall schnell das passende Mittel zur Hand zu haben.


Text von Elke Stober

Naturheilpraxis, 71577 Großerlach, Tel. 07192-93 67 940, www.naturheilpraxis-stober.de


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